Winterreifen: Wechseln frühestens im Oktober
Weil so mancher Herbst noch spätsommerliche Temperaturen mitbringt, mag kaum jemand an die folgende Jahreszeit mit Eis und Schnee denken.
Aber als Autofahrer musst Du Dich rechtzeitig auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.
Seit Oktober 2024 Reifen nur mit Alpine-Symbol zulässig: Autoreifen für Schnee und Eis müssen ab sofort mit dem sogenannten Alpine-Symbol gekennzeichnet sein (ein dreigezacktes Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke in der Mitte). Wer mit bestimmten älteren "M+S"-Reifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg. Grund: Für die alten M+S-Reifen gab es keine genormten Prüfkriterien, die sicherstellen, dass sie bei winterlichen Bedingungen gesichert gut funktionieren.
"Von Oktober bis Ostern"
Die alte "O-bis-O"-Regel musst Du nicht zwingend taggenau befolgen: Zu frühes Wechseln kann Deinen Winterreifen sogar schaden (weil es draußen noch "zu warm" ist), zu spätes Wechseln gefährdet Deine Sicherheit (weil die Sommerreifen auf kaltem Untergrund nicht optimal haften).
Aber spätestens dann, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7° Celsius liegen oder die Straßen morgens von einer Reifschicht überzogen sind, sollten die Sommerreifen gegen die Winterpneus getauscht werden.
Taugen die Winterreifen noch?
Wenn Du Deine Winterreifen beim Reifenhändler eingelagert hast, hat dieser beim letzten Wechsel sicher kontrolliert, ob Du noch einen weiteren Winter damit fahren kannst. Ansonsten solltest Du selbst einen Blick auf Profiltiefe und Alter Deiner Winterreifen werfen: Mindestens vier Millimeter sollten noch messbar sein und der älteste Deiner vier Winterreifen hat möglichst noch keine acht Jahre Lebenszeit hinter sich. Schau' dazu nach der DOT-Nummer an Deinen Reifen oder einfach in unser Video zum Thema "Winterreifen":
Youtube: Winterreifen-Tipp | Garantie Direkt Reparaturkostenversicherung
Schrauben und Auflagefläche der Felgen prüfen
Die Radschrauben / Radmuttern dürfen keine Schäden aufweisen, die Gewinde der Schraubverbindungen und die Auflageflächen müssen sauber und frei von Rost sein. Leichte Rostanhaftungen kannst Du mit einer Drahtbürste entfernen. Gewinde dürfen keinesfalls geschmiert werden.
Beste Profiltiefe nach vorn oder nach hinten?
Bei Reifen mit unterschiedlichen Restprofiltiefen gehören die mit der größeren Profiltiefe immer an die Hinterachse.
Warum das? Auf glatter Fahrbahn können wenige Millimeter Profil darüber entscheiden, ob das Auto beherrschbar bleibt. Bricht der Wagen hinten aus, ist er für ungeübte Fahrer kaum mehr zu kontrollieren und schleudert ungelenkt über die Fahrbahn. Verlieren dagegen die Vorderreifen in einer Kurve den Kontakt zur Straße, rutscht das Auto in Richtung Außenkurve und kann relativ einfach wieder "eingefangen" werden.
Luftdruck kontrollieren, Verschraubung prüfen
Nach dem Radwechsel solltest Du als erstes den Reifendruck kontrollieren (den maximalen Reifendruck findest Du auf den Seitenflanken in Form von "bar"- oder "psi"-Angaben. Nach ca. 50 km das Anzugsmoment der Radschrauben nochmals überprüfen und gegebenenfalls nachziehen.
Probleme gibt es manchmal mit dem Reifendruck-Kontrollsystem Deines Autos geben: Es schlägt Alarm, wenn sich der Druck oder die Größe der Räder geändert hat. Dann musst Du über den Bordcomputer das Kontrollsystem neu kalibrieren (wie das geht, kannst Du im Bordbuch Deines Fahrzeugs nachlesen).
Wie solltest Du die Sommerreifen am besten einlagern?
Ganz wichtig und vorweg: Vergiss' nicht, die Montage-Position jedes Deiner Reifen zu kennzeichnen ("VL", "VR", "HL" und "HR" mit weißer Kreide direkt auf die Reifen). Anschließend sollten Reifen, die aktuell nicht genutzt werden, trocken, kühl und dunkel gelagert werden (z.B. im Keller oder in der Garage). Bewährt haben sich Felgenbäume, auf denen die Sommerreifen auf den Felgen übereinander gestapelt werden, ohne sich zu berühren. Alternativ kannst Du die Räder auch am Felgenloch an einer Wand aufhängen, um Druckstellen zu vermeiden. Reifen ohne Felge solltest Du aufrecht stehend verwahren und alle paar Wochen etwas rotieren / drehen, damit sie ihre Form behalten.
Gibt es eine Winterreifenpflicht?
Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht (in der Straßenverkehrsordnung findet sich kein benannter Zeitraum für die Verwendung von Winterreifen). Man liest darin lediglich von einer „situativen Winterreifenpflicht“ - heißt: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Reif oder Eisglätte sind Autofahrer verpflichtet, mit Winterreifen zu fahren, alternativ auch mit Ganzjahresreifen.
Das solltest Du wissen: Seit 2018 müssen neu hergestellte Winterreifen ein dreigezacktes Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke in der Mitte aufweisen ("Alpine-Symbol"), ältere Reifen zeigen den Schriftzug „M+S“. Diese älteren Reifen dürfen noch bis 30.09.2024 verwendet werden, sofern sie noch verkehrssicher sind.
Drohen Bußgelder, wenn im Winter mit Sommerreifen gefahren wird?
Ja, und die Höhe der Geldbuße richtet sich nach der Schwere des Vergehens:
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60 EUR und ein Punkt in Flensburg bei Fahren mit Sommerreifen auf Schnee und Eis und einer Kontrolle durch die Polizei
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80 EUR und ein Punkt für denjenigen, der wegen der Sommerreifen andere Verkehrsteilnehmer behindert
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100 EUR und ein Punkt für denjenigen, der wegen der Sommerreifen andere Verkehrsteilnehmer gefährdet
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120 EUR bei einem Unfall bedingt durch die falsche Bereifung.
Hast Du als Autofahrer im Winter mit Sommerreifen Versicherungsschutz?
Ist Dein Fahrzeug in der Winterzeit nicht mit den richtigen Reifen bestückt, riskierst Du neben einer Geldbuße möglicherweise auch Deinen Versicherungsschutz: Deine Kfz-Haftpflichtversicherung kann Dich mit haftbar machen, sollte ein Unfall wegen der falschen Bereifung passiert sein. Zwar wird die Versicherung dem Unfallopfer Ersatz leisten, aber auf den Schäden an Deinem eigenen Fahrzeug bleibst Du möglicherweise vollständig sitzen.
Nach Aussage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV ist damit zu rechnen, von seiner Versicherung mit bis zu 5.000 Euro in Regress genommen zu werden, falls winterliche Straßenverhältnisse schon über einen längeren Zeitraum hinweg eindeutig Winterreifen erfordert hätten. Die Versicherer: Zahlt die Kfz-Versicherung, wenn man ohne Winterreifen einen Unfall verursacht?
Apropos Versicherung...
Ganz gleich ob Sommer oder Winter: In allen Jahreszeiten können an Deinem Auto Probleme auftreten, für die Deine Kfz-Versicherung niemals aufkommen wird. Technische Schäden, die Dein Fahrzeug "aus der Bahn wirft" und die nichts mit falscher Bereifung zu tun haben.
Dagegen kannst Du Dich und Dein Auto schnell und einfach absichern. Alles weitere dazu liest Du unter www.garantie-direkt.de
CER. | Bildnachweis: JFX 2326, Fotolia / AdobeStock 18103985 | Quellen: Freeyou Insurance AG, GDV
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